Fast(en) wie jedes Jahr?
Seit dem so genannten Aschermittwoch ist sie wieder da, die Fastenzeit. Auf den ersten Blick erscheinen die nächsten Wochen, genauer gesagt: 40 Tage nicht so attraktiv. Hand aufs Herz- verzichtet ihr/verzichten Sie gerne? Denn darum geht es; es eine Weile lang mal auszuhalten ohne zumeist materielle Dinge, die mir ans Herz gewachsen sind. Ehrlich gesagt fällt mir das nicht immer leicht. Immerhin verzichtet nicht jeder in meinem Umfeld auf leckere Vollmilchschokolade. Und schnell sitze ich am Wochenende bei Freunden, die genüsslich Süßes essen, während ich leicht angestrengt dabei zusehe. Mit der Zeit merke ich aber, dass es mir immer leichter fällt, auch mal zu verzichten. Und, dass sich mein Blick verändert: Mir fällt auf, wie oft ich früher überhaupt genascht habe. Entdecke, dass Äpfel auch lecker schmecken. Und fühle mich gut, weil ich im Supermarkt an der Kasse entspannt stehen kann, ohne mir zu überlegen, welchen Schokoriegel ich noch schnell aufs Band legen soll. - Den eigenen Blick verändern, bewusster leben und Neues entdecken. Darum geht es in der Fastenzeit. Als Christ ist es für mich ein guter Weg, mich so auf die Karwoche und Ostern, das höchste Fest der Katholischen Kirche, vorzubereiten. Auch da geht es um etwas sehr Wichtiges: den Kern der christlichen Botschaft. Darum, dass Jesus als Sohn Gottes sein Leben für uns Menschen geopfert und den Tod überwunden hat. --- Ich wünsche euch/Ihnen den Mut, auch mal zu verzichten und dadurch den eigenen Blick zu verändern.
Fastenzeit konkret:
Mit einer gemeinsamen Aschermittwochs-Andacht haben wir am Montag nach den Winterferien an unserer Schule die Fastenzeit eingeläutet. Musikalisch wurde der Gottesdienst von unseren Fünftklässlern unter der Leitung von Herrn Genkinger gestaltet. Neben Gedanken zur Fastenzeit gab es Raum, um die diesjährige Fastenaktion vorzustellen: In diesem Jahr nehmen wir 4 Begriffe genauer in den Blick: Trauer, Klage, Hoffnung, Freude. Dazu gestalten die 9. Klassen – z.B. in ihren Religionsunterrichtsstunden – Plakate. Unter dem Begriff „Trauer“ hat eine Klasse schon überlegt, was Trauernden am besten hilft – und es niedergeschrieben. Aber auch alle anderen SchülerInnen und MitarbeiterInnen sind eingeladen, zum Stift zu greifen und Kreatives oder Nachdenkliches auf den Papieren zu verewigen. Wir wollen jedoch nicht nur gemeinsam über das Fasten nachdenken, sondern auf eine Einrichtung in unserer Nähe schauen: das Hospiz am Südstadtklinikum. Hier werden kranke und sterbende Menschen auf den letzten Stufen ihres Lebens begleitet. In den nächsten Wochen wollen wir über die Arbeit dort informieren und am Ende eine kleine Sachspende vorbei bringen (das Hospiz hat zwei Gärten, deren Gestaltung wir unterstützen möchten).
Christina Innemann