Frühlingsgruss für Hospiz
„Möchte jemand von euch Handschuhe, damit die Hände nicht so schmutzig werden?“ Frau Horlach, die Gärtnerin des Rostocker Hospizes am Südstadtklinikum schaut aufmunternd in die Runde. Erleichtert nickt eine Schülerin. Nicht jeder der Anwesenden ist ein Garten-Fachmann. Trotzdem sind die Neuntklässlerinnen und ihre Lehrerin zuversichtlich, dass sie die mitgebrachte Autoladung mit Frühblühern, Margeriten und Staudengewächsen erfolgreich in die Blumenkübel und Gärten der Einrichtung pflanzen werden.
Die mitgebrachte Spende im Wert von rund 270 Euro haben sie an ihrer Schule gesammelt: In diesem Jahr wurde dort nicht nur über das Fasten nachgedacht, sondern konkret auf eine Einrichtung in der Nähe geschaut: das Hospiz am Rostocker Südstadtklinikum. „Wir freuen uns, dass Ihre Schule an uns gedacht hat.“, unterstreicht Herr Birger Birkholz, der Leiter der Einrichtung. „Wenn es ums Spendensammeln geht, denken nicht alle Leute gleich an uns.“ Sterben, Tod und Trauer gehörten zwar zum Leben dazu; seien aber gerade bei jüngeren Menschen nicht so oft präsent. Lehrerin Astrid Hirschlipp: „Ich finde es schön, dass wir die gespendeten Blumen hier unter fachkundiger Anleitung selbst einpflanzen.“
Frau Horlach gibt unterdessen weitere Tipps. So lernt die kleine Gruppe der Schule ganz nebenbei, wie man am besten wässert und welcher Dünger zu empfehlen ist. Karla (15) erzählt begeistert, ihre Familie habe auch mal einen Garten gehabt. Dass sie jetzt selbst wieder mit Erde und Blumen hantiert, findet sie toll: „Die Leute, die hier wohnen, können die ganzen Blumen immer aus ihrem Zimmer heraus sehen und sich freuen.“
Nach einer guten Stunde werden Schaufel und Handschuhe beiseite gelegt. Der Frühlingsgruß der weiterführenden Don-Bosco-Schule hat seinen Platz im Hospiz gefunden.
C. Innemann